Spaziergang durch Plymouth Teil3

Nach einem Rundblick in der Plymouther Innenstadt wenden wir uns nun nach Süden, entlang einer direkt zum Meer führenden grünen Achse. Ein letzter Hügel will erklommen werden. In der Bildmitte lässt sich im Hintergrund eine “Nadel” erkennen, das ist das Kriegerdenkmal.

Und zwar dieses.

Daneben Sir Francis Drake. Immerhin hat er hier auf die Ankunft der Armada gewartet, Boccia spielenderweise, wie es heißt. Falls jemand es nicht weiß, er hat dann gewonnen (gegen die Armada, das Bocciaergebnis ist nicht überliefert).

Der so genannte Hoe ist mit Bänken bestückt, auf einer geteerten Fläche laufen Hunde, Leuten skaten und spielen auf den Rasen Frisbee – ich nenne den Hoe das Wohnzimmer von Plymouth. Besonders Sonntag Nachmittags genießen Einheimische und Touris den weiten Blick und verweilen.

Rückwärtig steht ein Block aus Appartmentgebäuden aus dem 19. Jahrhundert, dazu ein paar neuere Bauten. Sie drängen sich nicht auf, der öffentliche Platz für jederman und jederfrau ist großzügig bemessen.

Ein Leuchtturm, der gerade für die 400 Jahrfeier der Abreise der Mayflower (Pilgerväter…) frisch gestrichen wird. Er heißt Smeatons Turm und verbringt hier seinen Austrag. Ursprünglich stand der im 18. Jahrhundert erbaute Turm außerhalb des geschützten Sundes, seine Warnfunktion übernahm ein Folgemodell und heutzutage eine automatische Anlage. Im Hintergrund ist ein Kriegsschiff zu sehen, ein bis zwei liegen meist vor Anker, Plymouth ist ein wichtiger Marinehafen.

Blick aufs Wasser nach Südwesten: der Sund von Plymouth mit der Drake Insel.

Nach Süden auf den Ärmelkanal.

Nach Südosten auf Mount Batten.

Blick auf den Lido, ein Salzwasserschwimmbecken aus den 30er Jahren. Man kann aber auch an vielen Stellen unproblematisch direkt ins Meer steigen. Die Innenstadtküste ist felsig, doch mit Treppen gut erschlossen. Die Schwimmenden haben einen breiten Wasserstreifen für sich, eine Reihe Bojen etwas weiter draußen als das Lidobecken zeigt Booten und Schiffen an, wie weit sie an die Küste herandürfen. Auf der anderen Seite sind Badende gut beraten, den Bojengürtel nicht zu überschwimmen, der Sund ist geschäftig. Lokale Fähren, die Fähren nach Frankreich und Spanien, private Segelnde, die Küstenwacht, die Marine, Feuerschiffe … sorgen für ein ständig wechselndes Bild und viel Betrieb.

Militär spielt eine Rolle auch auf dem Festland, eine riesige Kaserne aus dem 18. Jahrhundert verschandelt und verbaut den westlichen Teil des Hoe. Der Bau wird heute noch vom Militär genutzt.

Entlang des Hoe gibt es Cafés und Pubs, Eisverkaufende … Joggende, Busladungen von Touris und Leute, die um 6 Uhr früh hier relativ ungestört spazierengehen. Es ist für alle etwas dabei.