Mit der App in den Zoo

wir sind drin: im Zoo

Vögel überall!!!

Nandus (oder Rheas) sind flugunfähige Vögel aus Südamerika. Fußnote dazu: In Mecklenburg-Vorpommern gibt es seit dem Jahr 2000 eine aus einer Farm entwichene und verwilderte Population, die nicht nur zu aller Erstaunen überlebt hat (Stichwort Winter), sondern derartig angewachsen ist, dass sie bejagt werden dürfen, obwohl die Vögel in ihrer Heimat als potenziell gefährdet (also als gerade noch nicht gefährdet) eingestuft sind.

Strauße sind flugunfähige Vögel aus Afrika.

Emus sind flugunfähige Vögel aus Australien. Das sind die mit dem perfekten Feder-Mittelscheitel über ihren langgetreckten Körper.

Kasuare sind laufunfähige Vögel aus Neuguinea und Nordaustralien.

Kasuar in Paignton Zoo.

Alle diese Vögel finden sich in Paignton Zoo. Die ganze Welt der riesigen flugunfähigen Vögel auf einem Fleck. Ziemlich gigantisch, oder?
Paignton ist dieser schon oft erwähnte Ferienort an der Englischen Riviera (am Ortseingang steht wirklich: “Welcome to the English Riviera”), ein familienurlaubsfreundliches Städtchen mit Sandstränden und einem milden Klima. Kein Wunder, dass es dort einen Zoo gibt. Für schlechtes Wetter und Kinderbespaßung. Es ist allerdings nicht nur ein netter Zoo, es ist ein extrem netter Zoo. Wir verbrachten vier Stunden mit, ja, Betrachten und Staunen. Wann ist man schon mal vier Stunden in einem Tiergarten?

Und noch mehr Vögel. Flamingos am Eingang, Papageienartige in Volieren oder Ibisse in der Durchgangsvoliere. Das ganze Gelände besteht aus altem Baumbestand und üppiger Bepflanzung, könnte mit erklärenden Schildern problemlos als botanischer Garten durchgehen. Die Besuchendenfreundlichkeit muss man hervorheben. Es gibt nicht nur viele Bänke, sondern diese stehen auch so, dass man beim Ausruhen Tiere beobachten kann. Das ist nicht in allen Zoos so, der berühmte Zoo von Chester hat die Bänke genau da stehen, wo man nichts sieht.

Der Zoo kommt auf die immer länger werdende Liste der Dinge, die wir gerne Reisenden zeigen würden, wenn diese Reisenden denn kämen (dürften, könnten) … Nächstes Jahr dann!

und die App

Die Coronaapp sollte im Mai das Herzstück der Infektionsverfolgung werden. Natürlich die weltbeste, darunter machen wir es hier nicht. (Politische sagen hier ständig wirklich Dinge wie: weltführend, weltbeste, mit das Beste … ist nur so dahingesagt.)
Dann wurde es ruhig um die App.
Sehr ruhig.
Totenstille.
Mitte September ist sie dann sehr überraschend auferstanden.
Bringt sie was? Hat sie vernünftigen Datenschutz? Ich höre nichts Gegenteiliges, zögere dennoch: ich bin mehr als selten länger als 15 Minuten in der Nähe von überhaupt irgendjemandem. Das ist die Zeit, in der die App dann melden könnte: auf in die Quarantäne.
In der Zeit von 15 Minuten kann man einen Großeinkauf machen und ist selbst an der Kasse in 5 Minuten durch. Dazu kann man mit einem Einkaufswagen die Mitmenschen endlich zu mehr Distanz zwingen.
Doch man will ja mitmachen. Überzeugt hat mich ein schlaues Merkmal der App: alle Orte, an denen man sich länger aufhalten könnte wie Restaurants, Cafés, Büchereien, Kirchen haben eine QR Code erhalten. Das ist dieses quadratische schwarz-weiße Muster. Den Code kann man mit der App scannen, dann ist man dort offiziell angekommen. Es entfällt das lästige Ausfüllen von Zetteln und ist anonymer als diese offenen Listen, auf die man manchmal noch trifft. Das ist klever, damit überzeugt man mehr Leute, die App zu benutzen. (Leider ist Ks Betriebssystem auf dem Wischkastl zu alt, die App ist dafür nicht programmiert und das ist schade.)
Für den Zoo in Paignton konnte ich mich also problemlos “einloggen”.