Es wurde Zeit, den Kanal von Bristol von der anderen, der walisischen Seite aus zu besuchen.
Samstag mit Sturm.
Eine Schachspielkonferenz gibt uns die Gelegenheit, Swansea zu besuchen. Nicht nur wegen des drohenden Sturmes mit Namen Callum sind wir froh, mit dem Zug zu fahren. 3,5 Stunden ohne Umsteigen, wundervoll! Endlich mal Zeit zu lesen.
Das Wetter ist nicht so ideal dieses Wochenende, doch durch die Stadt zu wandern vermittelt den Eindruck einer internationalen Stadt mit einer großen Uni und vielen neuen Wohnvierteln, z.B. am alten Hafen.
Sonntag ohne Sturm.
Die Südwalisischen sind ausgesprochen freundlich und entspannt, besonders die Busfahrer. Sehr hilfsbereit und der erste zuckt nicht mit der Wimper, als mir mein münzschweres Marktgeld (wir fahren direkt nach dem Freitagsmarkt) aus dem Netzchen fällt, in das ich es gesteckt hatte. Viel hartes Geld auf dem Busboden. Ich bin also die perfekte Touristin, die ihre Pfunde in einer Extrabörse hat und bestimmt die Euros in einer normalen;-) So kam ich mir jedenfalls vor.
Wie in Nordwales sind alle Beschriftungen zweisprachig, Walisisch auf der Straße hört man nicht viel. Die meisten MuttersprachlerInnen leben an der Westküste und im Inland.
Ein Schild mit Penceparkgebühren wie dieses unten hätte ich in jeder Sprache originell gefunden.
Gleich hinter dem Parkplatz befindet sich ein Art Deco Schatz: Die Brangwyn Hall, eine Veranstaltungshalle aus den 30ern. Fühlt man sich wie in Darmstadt auf der Mathildenhöhe.
Der Sonnenschein auf dem Seitenansichtbild ist nicht “echt”, das Foto ist aus dem Netz.
Detail, am Tag gemacht.
Es gibt einen großen Innenmarkt, den größten von Wales oder Großbritannien, doch so besonders fand ich ihn nicht. Dagegen der Wochen?markt am Industriemuseum, für das wir leider keine Zeit hatten, versorgte uns mit guten Hackfleischmet-im-Schlafrock Bissen und Pastetchen für Sonntag Abend und die Heimfahrt am Montag.
Bei so trübem Wetter gibt es nichts Besseres, als ein altmodisches Museum aufzusuchen. War ich froh, endlich das Glynn Vivian gefunden zu haben, bin immer in die falsche Richtung marschiert. Ein altes Gebäude, das die Sammlung und Geschichte eines dieser viktorianischen Weltenbummler und Schöngeister (der Namensgeber) beherbergt. Einer der das, was er gesehen und erfahren hat, mit allen Menschen teilen wollte. Erfreulicherweise sammelte er auch Briefbeschwerer. Ich habe eine Schwäche für Briefbeschwerer.
Es findet sich Platz für moderne Kunst, siehe das Un/Gleichgewicht der Kräfte um den ersten Weltkrieg von Yinka Shonibare (Das Ende des Imperiums):
Zurück am Meer Blick nach Mumbles, einem Touristenstädtchen mit Burg (nicht im Bild, da leider schon für den Winter geschlossen, ein Aufsuchen lohnte nicht).
Das Schach? K hat wieder mal einen kleinen Preis gewonnen. Dafür dass er als nicht so hoch eingestufter Spieler auch stärkere geschlagen hat.