L wie Lockdown
Kein Tag ohne wichtige Nachrichten. Dieses Mal der Hinweis, England bekommt einen neuen Lockdown. Nicht gerade unerwartet, denn wenn die Regierung etwas verneint in dieser Pandemie, passiert es früher oder später sowieso und dieses Mal ab Donnerstag. Man hat eingesehen, dass nach 6 Wochen Experimentiererei mit dem Dreistufensystem bei gleichzeitig relativ niedriger Testkapazität und einem Rückverfolgungssystem, das von Anfang an erwiesenermaßen überhaupt nicht funktioniert hat (warum, ist mir unbekannt), zu drastischen Maßnahmen gegriffen werden muss. Sehr schade, ein vom wissenschaftlichen Beirat vorgeschlagener Minilockdown Anfang Oktober wäre besser gewesen, doch wer weiß, wie lange ein solcher die Zahlen nach unten gedrückt hätte. Die Welt befindet sich immer noch auf dünnem Eis, es gibt keine einfachen Lösungen und Auf und Ab ist vorprogrammiert.
Keine Reisen mehr, keine privaten Treffen, es sei denn, man teilt sich die Kindererziehung. Schulen bleiben offen. Es gibt keine Gottesdienste mit Publikum mehr, nur Übertragungen aus Kirchen sind gestattet. In Konsequenz der erneuten Stillstand der Glockengeläute.
Wollen wir hoffen, der neue Lockdown nützt. Alles andere wäre auch schlecht.
Auf der positiven Seite gibt es einen neuen Schnelltest (12 Minuten!), der offiziell anderkannt ist und wirklich gut sein soll und in einer großen Drogeriekette zu haben ist. Kleiner Knackpunkt: er kostet stolze 120 Pfund! Für Reisen in Länder, die einen frischen Negativbefund verlangen, ergäbe das Sinn, im Moment dürfte sich mangels Reisemöglichkeiten die Nachfrage jedoch in Grenzen halten.
U wie U-Boot
Ein Seiteneffekt der Herbststürme, die die Küste beuteln, ist die weiterhin milde Temperatur, die auch das Meer am Abkühlen hindert. Nach tagelanger Badepause wegen dieser Stürme ein überraschendes Bild: der Wellengang ist überschaubar. Man steckt halt nicht drin im Meeresgeschehen. Wie die Immunabwehr ist es komplex.
Erst kürzlich lernte ich, Plymouth ist immer noch der größe U-Boot-Hafen Großbritanniens, habe aber noch nie eines gesehen. Vielleicht landen sie eher nachts? Bei einem U-Boot ist die Tageszeit auch schon egal.
Heute nun lief eines vor meinen Augen ein. Musste die Schwimmbrille abnehmen, um meinen Augen trauen zu können. Fantastisch! Ich habe offenbar die Entwicklung verschlafen. Früher – in Filmen – sahen U-Boote anders aus, irgendwie eckiger. Dieses wirkte wie einer dieser rundlichen Belugawale mit einem Turm auf dem Rücken.
Sonntagmorgen ist die lustigste Zeit zum Schwimmen. Dann kommen sie alle: die Einzelnen, die ernsthaft Sportelnden, die Freundespaare, die eine Thermoskanne dabei haben für den wöchentlichen Ratsch post-Wasser und die Gruppen, die mit ein bisschen Hu und Ha und Ju und Ja gut gelaunt in die Wellen tauchen. Mit ihren Schwimmbojen bilden sie kleine neonbunte Schwärme. Das authentische Riviera-Gefühl;-)