Seit Jahrzehnten, wenn nicht noch länger gab es keinen kälteren April oder nasseren Mai als 2021. Und diese Monate folgtem einem kalten, dürren März. Jedes Mal pünktlich zum nächsten oder übernächsten Mondwechsel folgte die nächste Großwetterlage und die hat es immer übertrieben. Unsere Juniprognose lautet nun recht trocken und mild. Für einen kleinen Sonnenbrand, mit dem niemand mehr gerechnet hätte, hat es auch schon gereicht. Das löst Glücksgefühle aus. Die Lungenflügel weiten sich beim erleichterten Aufatmen, in Gärten und Allotments werden die winzigen Pflänzchen gesucht, die überlebt haben, um ihnen im beginnenden Sonnenschein ein besseres Leben zu ermöglichen. Das im Idealfall in essbares Gemüse und pflückbare Blumen mündet. Im nicht so idealen Fall hat man wenigstens den Schnecken eine Freude gemacht.
Unterwegs
Eine Wanderung im wunderschönen Dart-Tal bei Totnes zeigt, wie grün es endlich ist. Dennoch: noch sind nicht alle Bäume ausgeschlagen. Am 2. Juni!
Orchideen am Wegesrand Claytonia sibirica, das sibirische Tellerkraut. In Westeuropa ein Neophyt (neu eingebürgert). Unschwer zu erkennen, dass es zu den Nelkenartigen gehört.
Süß
Ein neuer Geheimtipp? Kürzlich stieß ich im Netz, im englisch- und im deutschsprachigen, auf Löwenzahnhonig oder Löwenzahnsirup. Nie davon gehört, aber gleich die Lauscher gespitzt. Auf unserer Wanderung zeigten sich die meisten Löwenzahne schon verblüht, aber 30-40 Blüten bekommt an am Wegesrand doch schnell zusammen.
Damit keine Bitterkeit durch den Löwenzahn in den Honig kommt, werden die Blüten aus den Blütenköpfen gezupft (geht schnell) und mit Wasser und Zitrone ziehen gelassen – eine Herstellung wie beim Holundersirup. Anschließend abseihen und mit viel Zucker aufkochen – fertig.
Es entsteht ein Sirup, das wie Honig aussieht und tatsächlich wie ein guter Honig schmeckt. Nächstes Mal nehmen wir weniger Zucker und mehr Blüten, der erste Versuch ist ein wenig süß geraten. Dennoch: ein Toptipp für den Frühling, Löwenzahn wird auch weiterhin genügend vorhanden sein.