Ins Inland

Salisbury

Der Weg von der Isle of Wight nach Plymouth erfordert einen Umstieg in Salisbury. Grund genug, nach einem Besuch im Jahr 1986 (Interrail!) die Kathedrale erneut zu besuchen und sich eine Übernachtung lang Zeit für diese Stadt zu nehmen.

Salisbury ist bekannt für die Kathedrale mit dem höchsten Kirchturm Englands (123m).

Außenbilder sind nichts geworden, deshalb als Ansicht das Gemälde von John Constable um das Jahr 1825.

Ein besseres Bild von Wikipedia
Das Beste ist, wie so oft, der Kreuzgang. Diese Orte strahlen immer Ruhe aus, ob in Toledo, Bonn, Chester oder Salisbury.

Es ist ein Vergnügen, im Kathedralenviertel herumzuschlendern und an vielen Häusern auf Blauen Schildern zu lesen, wer hier mal gelebt oder gewirkt hat. So war William Golding, der Autor von Herr der Fliegen und Literaturnobelpreisträger (war Schullektüre, harte Geschichte), Lehrer im Ort.

Salisbury scheint es gut zu gehen, es gibt Kneipen und leckere Restaurants ohne Ende und selbst unser kleines “Bahnhofshotel” ist modern und freundlich und der Frühstücksraum (der abends als Bar mit Speisen fungiert, leider Ruhetag) sieht so aus:

Bekannt ist die Stadt für ihre Nähe zu Stonehenge. Stonehenge konnte bereits 1986 nur indirekt besichtigt werden, indem man auf einem Pfad drum herumlief und an die Steine selbst keinesfalls heran kam. Heute soll man noch mehr Distanz haben. Und teuer war es damals schon. Deshalb genießen wir lieber einen Spaziergang durch ein kleines Feuchtgebiet nach Old Sarum, dem alten Salisbury, der bereits in der Steinzeit aufgeschütteten Doppelwallanlage auf einem Hügel 2 km außerhalb der Stadt, auf dem auch die Vorgängerkirche der Kathedrale stand.


Von der alten Kirche ist praktisch nichts übrig. Man kann jedoch erkennen, sie lag ußerhalb des innersten Walls, das die weltliche Festung beherbergte. Vielleicht ein Grund, von einem Randplatz des Geschehens an den Fluss hinunter zu ziehen, um zu einem starken neuen Mittelpunkt zu wachsen. Das ist jedenfalls gelungen.

Salisbury liegt im Inland. Erst dort fiel mir auf, wir haben von den zwei Jahren Plymouth, die ersten an der Küste überhaupt, die letzten eineinhalb Jahre Pandemie bedingt sogar komplett am Meer verbracht. Selbst die beiden kleinen Aufenthalte in Cornwall und auf der Isle of Wight waren “Strandurlaube”. Eine radikale Abkehr vom bisherigen Leben, in dem einem Möwen nicht potentiell die Fritten aus der Hand geklaut haben.