Die königliche Dusche

Isle of Wight 2

Osborne House

Das berühmteste Gebäude auf der Isle of Wight ist Osborne House, die Sommerresidenz Königin Victorias. Im italienischen Stil nach Entwürfen ihres Mannes, Prinz Albert, umgebaut, wurde es von ihrem Sohn und Nachfolger, König Edward, dem englischen Volk geschenkt und kann besichtigt werden.

Wie ein kleiner Campanile lugt der Turm von Osborne Haus durch den großzügigen Park.

z.B. ist zu sehen das Sterbebett von Victoria, des zu ihrer Zeit mächtigsten Menschen der Erde. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass sie nur formal einer parlamentarischen Monarchie vorstand.
Noch interessanter ist allerdings ihre Dusche:

Die wird nie wieder jemand benutzen, das steht fest, aber an anderer Stelle ist die Zeit (demokratisch) fortgeschritten: über die formal angelegte Terrasse hinaus, durch Wälder geht es hinab an den königlichen Badestrand. Da ich einen Tipp bekommen hatte, dass da irgendwo ein Strand sei, war ich mit Badezeug ausgerüstet und konnte an dem heißen Tag erfrischend ins Wasser tauchen.
Die Badekabine ist auch von Victoria. Aus Gründen der Sittsamkeit ging man in die Kabine und wurde ins seichte Wasser hinausgefahren. Dort konnte man, obwohl ohnehin von Kopf bis Fuß und bis in die Fingerspitzen in ein Badekostüm der Zeit gewandet, ins Wasser gehen, ohne fremden Blicken ausgesetzt zu sein.

Doch zurück ins Haus:

Ein Kronleuchter aus Glas

Ein Kuriosum, hängt etwas versteckt an einer Seitenwand:

1897 hatte Victoria ihr 60-jähriges Thronjubiläum. Zu diesem Anlass hat jemand dieses Art Poster gestaltet, das alle englischen Monarchen mit ihrer Amtszeit zeigt. Je höher und gewaltiger die Säule, desto länger hat jemand regiert. George III hatte auch 60 Jahre auf dem Buckel, das ist die dicke Säule fast rechts. Doch darunter wird festgestellt: nur 59,5 Jahre! Victorias Regierung wird mit einer ein ganzes Stück höheren und mit Blumenschmuck verzierten Säule gefeiert. Die heutige Elisabeth II kann darüber natürlich nur müde lächeln.

Das ist Spitze

Was muss man sonst noch unbedingt auf der Insel gesehen haben? Die Needles (Nadeln). Das sind Felsklippen und die sind so beliebt, dass sich auf dem Weg dorthin ein kilometerlanger Stau bildet, dem auch der regionale Bus nicht entkommt. Das sieht nicht gut aus, lohnt sich die Anfahrt? Am Parkplatz sind jedenfalls Buden aufgebauts, fast wie ein kleiner Freizeitpark. Eine Seilbahn transportiert die Leute nach unten an einen Strand und Bootsanleger, von dem man einen seitlichen Blick auf die Needles erhält. Es gibt auch Treppen, die wir nutzen, all dies ein bisschen viel Rummelplatz.

Und das sind die Needles:

Doch es gibt eine bessere Art, sich den Needles zu nähern: durch ein Naturschutzgebiet zu einem alten Fort an der Spitze des Berges kann man schön gehen, die Massen sind weg und schon hat man den Premiumblick. Das flache Dach auf dem Leuchtturm ist übrigens ein Hubschrauberlandeplatz.

Sonnenuntergänge sind immer schön.