Der letzte Tag des Sommers

Polzeath / Cornwall, am 21. September

Ein kalendarisch letzter Sommertag, der durch wirkliche Sommerlichkeit auffällt. Deshalb nutzen wir dankbar die Gelegenheit, einen Ausflug zu machen. Wir wandern an der Nordküste Cornwalls entlang, nahe dieses, wie man an der Anzahl der Autos sehen kann, beliebten Badeortes.

In der Bucht trieb sich eine Kegelrobbe herum. Zu weit entfernt, um mit dem Handy ein sinnvolles Bild zu bekommen, und weit genug entfernt, um 2x hinsehen zu müssen. Ist es doch ein Taucher? Die dunkle Farbe, die Flossen, die wie Arme wirken. Die Torpedoform im klaren Wasser verrät das elegante Tier.

Eine Malvenblüte vor einem Picknickplatz (durch die Hecke) am Rückweg über Land. Wir verbleiben nicht, sondern steuern den Strand an.

Ein Wetter zum Eierlegen, das mit einem Softeis gekrönt wird. Wie oft isst man schon noch ein Softeis? Wie in England üblich, mit einem “Flake” (“Flocke”), einem gefalteten Milchschokoladenstück, das in das Eis gesteckt wird und zwar schon seit 1930.

Baden in Nordcornwall ist nicht unbedingt wie Baden anderswo. Wo sieht man schon mehr als ein paar Kinder im Wasser oder ein paar ernsthaft Kraulende? Der Rest liegt am Strand. Nicht so hier. Auch an diesem späten Nachmittag befinden sich an die 100 Menschen im angenehm temperierten Wasser (ehrlich!). Bis auf mich praktisch alle im Nassneoprenanzug und irgendeinem kleinen Bord an der Hand.
Selbst an diesem ungewöhnlich windstillen Tag rollen die Atlantikwellen stetig heran und bauen sich zu kleinen Brechern auf. Auf denen wird gesurft. Auf der Seite mit den größeren Wellen, sportlich stehend auf einem echten Surfbrett. Für den Rest der Bucht, die Leute auf dem Bauch auf einem kleinen Brett liegend gegen die Welle oder mit der Welle schwimmend.
Auch ohne Brett, ist der Sprung in jede der Wellen, die sich da aufschaukeln, ein Garant für gute Laune.

Noch steht die Nachmittagssonne hoch. Es ist Sommer.

Auf dem Sand liegend Blick von unten auf die Randdüne.